Die Behandlung mit Botulinumtoxin ist aus der ästhetischen Medizin nicht mehr wegzudenken.

In diesem Beitrag erhaltet ihr wertvolle Tipps und Fakten rund um die beliebte Behandlung.

1) Botulinumtoxin war ursprünglich nicht zur Behandlung von Falten gedacht

Das ist wahr! In einer Forschungsgruppe um Jean Carruthers und ihrem Mann sollte in den 80er Jahren eigentlich der Einsatz von Botulinumtoxin bei schielenden Patienten untersucht werden. Im Verlauf der Studie zeigte sich, dass die Patienten immer glücklich zu den Behandlungen kamen und keinen Folgetermin ausließen. So viel Einsatz der Probanden war den Forschern vorher noch nie begegnet, und es wurde klar, dass die Patienten das faltenfreie Bild um die Augen als netten Nebeneffekt sehr schätzten. So wurde der kosmetische Einsatz von Botulinumtoxin zur Behandlung der Lachfalten (Krähenfüßchen) das erste Mal eingesetzt.

 

 

2) Intervalltherapie: sinnvoll oder wirkt es dann nicht mehr?

Wie zu allen wichtigen Themen kursieren viele falsche Fakten über das Thema Botulinumtoxin im Internet. Es wird behauptet, dass der häufige Einsatz von Botulinumtoxin zu einer Gewöhnung oder sogar zu Antikörpern führen kann, wodurch die Behandlung nicht mehr so gut wirkt.

Antikörper sind körpereigene Abwehrstoffe, die bei Kontakt mit einem Fremdstoff gegen diesen gebildet werden. Nach aktuellen Studien richten sich Antikörper jedoch nicht gegen das Botulinumtoxin an sich, sondern gegen ein Protein, das bei einigen Botulinum-Herstellern verwendet wird. Man spricht hier von sogenannten „Non-Respondern“. Sollte dies bei dir der Fall sein, sprich mich gerne darauf an. Es gibt hier Ausweichpräparate, die man bestellen kann, um dich trotzdem mit Botulinumtoxin behandeln zu können.

Wenn die Frage kommt, wie oft man eine Botulinum-Behandlung wiederholen sollte, hängt es von der behandelten Region ab. Im Bereich des Kaumuskels (bei der Masseterbehandlung) ist es nicht zu empfehlen, bis zum kompletten Abbau des Botulinumtoxins zu warten, damit der Muskel nicht wieder die gleiche Stärke aufbauen kann wie zu Beginn der Behandlung. Generell empfehle ich einen Abstand von 4-6 Monaten zwischen Botulinumtoxin-Behandlungen in diesem Bereich. Die Patienten können hier oft gut beschreiben, wann die Muskelverspannung wieder vermehrt auftritt.

Bei den mimischen Muskeln ist dies etwas anders. Generell ist eine Beweglichkeit der behandelten Bereiche wünschenswert, um ein natürliches Ergebnis zu erzielen. Da die Wirkungsdauer stark vom Stoffwechsel des Patienten und dem behandelten Bereich abhängt, empfehle ich auch hier einen Abstand zwischen den Behandlungen von 4-6 Monaten.

 

 

3) Zink verlängert die Wirkung

50 mg Zink 5 Tage vor der Botulinumtoxin-Behandlung sollen die Wirkungsdauer um 30 % verlängern. Diese Aussage wurde von einer Studie im Jahr 2012 aufgestellt. Andere Studien sagen dazu nur, dass Zink als Co-Enzym bei der Verstoffwechselung von Botulinumtoxin benötigt wird und weitere Studien notwendig sind, um dies genauer zu untersuchen.

Generell finde ich die Supplementierung mit Zink sinnvoll. Zink ist ein lebensnotwendiges Spurenelement und unterstützt unser Immunsystem, Zellwachstum und verschiedene Stoffwechselvorgänge. Ich empfehle es auch gerne bei zu Unreinheiten neigender Haut.

 

 

4) Vitamin C verringert die Wirkung

Es ist nachgewiesen, dass die Einnahme großer Mengen an Vitamin C die Wirkung von Botulinumtoxin negativ beeinflussen kann. Daher solltet ihr von Vitamin-C-Infusionen im direkten zeitlichen Zusammenhang mit euren Botulinumtoxin-Behandlungen absehen. Dazu gehört auch die Nutzung von Vitamin-C-Seren sowie Retinol. Diese Produkte sollten 4-6 Tage nach der Botulinumtoxin-Behandlung nicht genutzt werden.

 

 

5) Viel Sport kann zu schnellerem Abbau führen

Auch hier habe ich die Erfahrung gemacht, dass es stimmt. Patienten mit höherer sportlicher Aktivität berichten von einem schnelleren Wirkungsverlust der Botulinumtoxin-Behandlung. Dies ist durch den gesteigerten Stoffwechsel und die verbesserte Durchblutung zu erklären. Für mich ist dies trotzdem kein Grund, auf Sport zu verzichten. Durch den Einsatz hochqualitativer Botulinum-Präparate zeigt sich bei mir persönlich eine Wirkungszeit von 5-6 Monaten, und ich versuche, 4-5 Mal die Woche Sport zu treiben. Wir können also beides haben: Sport & Botulinumtoxin. 😉